Zuerst lernte ich die Mitbewohner kennen, da war Shuschu, ein kleines, mageres Hndchen, der als einziger ins Haus durfte. Hundefutter: Brot. Dann waren da recht viele Katzen, Katzenfutter Brot. Hunde, darunter so eine Art Hundekalb mit dem zrtlichsten Gemt, er steckte vorsichtig den Kopf unter dem Trvorhang durch, durfte aber nicht herein, das durfte nur sein kleiner Sohn. Hundefutter Brot. Viele Hhner, Hhnerfutter Brot. Ein kleines, zames Schwein, Schweinefutter Brot und Melonenschalen. Ein Pferd, 6 Khe, ich nehme an, dass sie was anderes bekamen als Brot. Hund, Katze, Hhner und Schwein waren gute Freunde. Zum Frhstck bekam ich Topfen mit Sahne drber und Brot. Ich begann dann langsam die Lage zu sondieren. Wsche hing auf der Leine, Flo war geputzt, Schuhe waren gewaschen und standen auf dem Dach zum Trocknen. Sergej war mit seinem Wunderauto weg, kam gegen 10.30 mit vielen Kisten Tomaten und einem zahnluckerten Mann. Das war die Hilfsarmee. Wir fuhren dann nmlich alle zusammen zum Schlammloch und die beiden Mnner brachten gemeinsam Flo da durch. Dann fuhr der Rettungsdienst irgendwo links ab, wo rein gar nichts an Siedlungen zu sehen war. Dass es solche Menschen gibt macht die Welt gleich viel schner.
10 km die GANZ schlechte Strae, aber das habe ich ja gestern geschafft, wird also heute auch gehen, wo es doch schon etwas trockener ist. Ich folgte meinen Spuren vom Vortag, es fuhr ja sonst keiner. Und dann kam so eine Art Bodensee, quer ber die Strae und sehr tief, da waren gestern meine Stiefel mhelos vollgelaufen, so hoch war der Wasserspiegel. Um meine sauberen und fast trockenen Stiefel zu schonen, wollte ich ganz an der Seite queren, da war es sicher nicht so tief. Aber es war schrg und Flo rutschte. Ich lag eingeklemmt unter ihr, halb im Wasser, halb im Wald. Dass ich jetzt nochmal nass wurde war egal, denn offensichtlich hat mein Goretex Regenzeug den Zenith berschritten und hielt nicht mehr dicht, jedenfalls nicht stundenlang. Ich kann mir die schaurigen Details sparen, mich selbst befreien, Flo aufstellen. Sie war so fest im Schlamm, dass sie ganz von alleine stand. Ich hatte so beide Hnde frei und Gelegenheit nachzudenken. Ich riss dann ste von den Bumen, legte sie unter das Hinterrad, gab mit rechts Gas und zog mit links und da schoss sie dann aus dem Matsch. Nochmal aufheben und weiter.
war mal ok (5 m), meist schlecht. Aber es ging wieder durch nette Drfer mit Ziehbrunnen und Bankerl am Straenrand und ich war ganz zufrieden. Dann kam wieder ein Schlammloch, und man konnte den weiteren Straenverlauf sehen, es nahm kein Ende. Flo aufheben. Und wieder war sie festgefahren. Ein Auto kam vorbei, ich erklrte die Situation, ein junger Moldawier stieg aus, stieg wieder ein und fuhr weg. Dankeschn auch fr nichts. Was sind das fr Leute. Es war ja nicht so, dass ich einfach den ADAC rufen konnte. Ich ging die Strae zurck und da war ein Grenzposten mit Soldaten. Ich war begeistert. Der Kommandant wurde gerufen, sprach Englisch, schickten sechs Mnner hin, die befreiten Flo, schoben sie zur Unterkunft, holten einen Schlauch, kratzten mit einem Stecken die angeklebte Erde weg, schoben dann sogar Flo zur Strae vor. Himmel auf Erden. Auerdem erfuhr ich, dass die Grenze zwar nah war, aber keine internationale Grenze war. Also konnte ich da nicht drber, sie war nur fr die lokale Bevlkerung. Ich msste weit nach Sden, um ber eine internationale Grenze nach Chisinau zu fahren. Aber zwischen Ukraine und Moldau liegt Transnistrien. Nie gehrt? Wundert mich nicht. Wiki: Auf dem vollstndig innerhalb der
Grenzen der Republik Moldau gelegenen Gebiet leben rund eine halbe Million Menschen.Die Republik entstand zwischen 1990 und 1992 beim Zerfall der Sowjetunion im mittlerweile eingefrorenen durch Sezession von der Republik Moldau. Sie ist seit 1990 faktisch von der Zentralregierung in Chișinău unabhngig und verfgt unter anderem ber eine eigene Regierung, Whrung, Verwaltung und Militr.