Gestern war eine kleine Krise. Ich war am frhen Nachmittag so mde, dass ich mir ein Bett suchte und mich sofort hinlegte. Ich dachte an eine kurze Erholungspause und wollte dann in dem Ort herumspazieren und in ein leckeres Cafe (das erste seit Kiefl) gehen und dort alles probieren, was nur halbwegs gut ausschaut. Tatsache war, dass ich schlief bis 20.00, dann einen Stock tiefer wankte zwecks Abendessen und dann weiter schlief. Aber so war ich wenigstens gestrkt fr heute. Ich war schon auf der Sdrampe des Transferangana Passes, die ist unendlich sanft ansteigend und sicher 50 km. Erst ganz am Schluss kommt noch ein kleiner Steilanstieg. Ich war ja schon einmal hier, 2014 als ich Paul in England kaufte und dann zur Feier des Kaufes an die Grenze von Aserbaidschan fuhr. Weiter ging nicht, die Einreisebestimmungen waren zu kompliziert. Bei der Rckreise schmiss mich dann ein Bus um, Kniescheibe abgesplittert, Gehirnerschtterung. Ich fuhr noch bis Ankara, wo Paul bei BMW Zuwendung erfuhr und ich in halber Ohnmacht im Bett war. Weder Paul noch ich waren wiederhergestellt, aber wir fuhren nach Istanbul. Dort traf ich im Parkhaus des Hotels, Mikael, er war Arzt. Da mich Wolfgang bedrngte wegen meines stark schmerzenden Knies einen Arzt zu konsultieren, tat ich das sofort im Parkhaus. Er meinte, da kann nichts sein, wenn ich stehen und gehen kann. Er lag falsch, aber er war ja auch spezialisiert auf Brustkrebs. Er war mit einem Kollegen, Philip Lau, aus Singapur ber Land auf dem Weg nach Schweden. Unterwegs hielten die beiden rzte Vortrge und untersuchten Patienten. Ich wurde begutachtet, fr gut befunden und dann eingeladen, mit ihnen ein Stck weit zu fahren. Sie wollten unbedingt den Transferagana Pass fahren. Wir fuhren die gleiche Strecke wie ich heute, ich lie die beiden immer voraus fahren. Mir fielen mehrmals Schilder auf, die von einer Sperrung handelten. Aber die weisen Mnner fuhren unbeirrt weiter. Sie hatten so etwas unbedeutendes, wie ein Straenschild einfach nicht zur Kenntnis genommen. Dann war die Sperrung pltzlich Realitt, die Strae war abgesperrt. Wir quetschten uns daneben vorbei , weil sie nicht glauben wollten, dass da wirklich gesperrt ist. Mnner halt.... Dann waren die Reste von Lawinen quer ber die Strae, immer mehr Schnee. Und dann war wirklich Ende. Der Pass hat nmlich am hchsten Punkt ein Tunnel. Da htte man natrlich prima fahren knnen, aber das Tunnel hatte ein Metalltor, das abgesperrt war. Die Mnner ginge erst Mal ans andere Ende, da war auch ein abgesperrtes Tor. Wenn nicht jeweils eine kleine Tre gewesen wre, htten wir berhaupt nicht reingekonnt. Weil besonders Mikael ungeheuer stur war, versuchten wir dann, ob die Motorrder durch die Tr passen. Taten sie nicht. Und endlich war den beiden auch klar, dass das das Ende ist und wir umkehren mussten. Bei der ersten Unterkunft hielten wir, das letzte freie Zimmer bekam ich, sie schliefen in ihren Zelten. Heute wurden auf der Strae zur Passhhe von einem Paar 6 Bren gesehen, das wre im Zelt eher unangenehm gewesen. In Erinnerung schwelgend fuhr ich also bis zum Tunnel und da stand die Polizei, stoppte alle, gesperrt bis 16.00 oder 15.00 oder vielleicht auch frher, weil auf der anderen Seite ein Autorennen war. Es war 13.00, ich entschloss mich zu warten. Die Temperatur war um den Nullpunkt, ab 4° sagt das Bordthermometer nur EIS. Es strmte und ab und zu schneite es. Ich war nicht angezogen fr solche Wetterbedingungen, wollte ja nur schnell rauf und wieder runter. Ich kauerte mich in irgendwelche Ecken, wo der Wind etwas weniger hinpfiff, aber ich hatte das Gefhl, dass es nicht klter sein kann, wenn man in einem zugefrorenen See einbricht und erfriert. Ich ging gerade ein paar Schritte die Autoschlange entlang, als mich jemand fragte: Kann man irgendwas fr Sie tun? Ich sagte, er knne mir erlauben, mich kurz in seinem Auto aufzuwrmen. Und so verbrachte ich den Rest der Wartezeit in eine Decke gewicke!t in einem warmen Auto.